Mandarins laichen nur im Freiwasser ab und das bei Blaulicht oder nach dem abschalten der Lampen. Man bemerkt es dadurch, dass sie einen richtigen Tanz aufführen und Bauch an Bauch an die Wasseroberfläche schwimmen, dann erfolgt die Laichabgabe mit gleichzeitiger Besamung des Männchens.

Die Eier hängen an einem Faden, wenn man die Pumpen abgestellt hat können sie mit einem Becher heraus gefangen werden. Ich habe mir das erspart, habe nur Muscheln
in der Strömungsrichtung aufgestellt, so trieben einige hinein.:-) In einem kleinen Aufzuchtbecken eingebracht, mit 26° temperiert und zur Bewegung sollte man einen Modellbauprobeller von Schiffen und einen langsam drehenden Motor verwenden, der Laich sollte nur in Schwebe sein. Die möglichkeit wäre auch mit Luftzufuhr, aber da muß der Behälter konisch, da sonst die Eier sich am Boden ablagern könnten und somit nicht schlupfen.

Wenn Mandarinbabys geboren werden haben sie leider nur eine Größe von 0,8-1mm, dadurch ist es mit dem Futter etwas schwierig. Die ersten 60-72 Stunden haben sie einen Dottersack, der sie ernährt. Dann sollten sie mit Coppepoden ernährt werden, die haben die richtige Größe um von den Kleinen aufgenommen zu werden. Nur müssen die Coppepoden schon einige Zeit vorher gezüchtet werden, denn wenn die Babys schlüpfen kommst du mit der Futterzucht nicht nach und die Babys verhungern. (Beschrieben im Datz 11/97 von Johannes Dürbaum)Es ist immer besser nicht zu viele in ein Extrabecken zu geben, ausser es ist genug Futter vorhanden. Schwebende Copepoden erhält man ganz leicht, bin auf die Idee gekommen beim Aquarium, nach Gebrauch der Filterkohle (wird dann zum Biofilter) aus dem Schnellfiltertopf in ein großes Gurkenglas oder kleines Aquarium geben, Phytoplankton dazu und fertig. Nach ein, zwei Tagen können sie an der Wasseroberfläche abgeschöpft werden. Weiters gibt es noch die Möglichkeit Blattsalat in ein Aquarium zu geben und somit Bakterien zu züchten als Futter für Copepoden (beschrieben im Meerwasseraquarianer 4/2003 von Robert Brons)

Ich habe mich dazu entschlossen, nach einigen Tests was besser ist, ein Extrabecken oder ein Plexiglasbecken mit Gaze. Habe mich für das Zweitere entschieden. Das Plexiglasbecken kann man in ein Aquarium hängen und durch das Gaze (aufgeklebte Planktonsieb) an den Seitenwänden, können die Mandarinbabys nicht heraus und bekommen immer Wasserwechsel durch die Strömung. Bei mir hängt es in einem Ablegerbecken, das mit zwei T8 Röhren (weiß und blau), einen Eiweißabschäumer und einer Strömungspumpe bestückt ist. Das Aufzuchtbecken sollte man etwas beschatten, weil grelles Licht mögen sie nicht. Im Ablegerbecken habe ich noch verschidene Algen (Caulerpas usw.), die den Vorteil haben den Nitratgehalt sehr niedrig zu halten, sodaß nicht dauernd ein Wasserwechsel gemacht werden muß. Wenn die Babys groß genug sind (ca. 3mm) kann man sie dann mit Brachionus füttern, dazu habe ich einen Futterautomat gebastelt, ist ein Plastikbehälter mit Magnetventil (mit Zeitschaltuhr), der alle zwei Stunden die Babys füttert. Das Magnetventil sollte innen aus Kunststoff sein, den die alten aus Messing sind unbrauchbar und jeder weiß was in das Wasser abgegeben wird. Es können auch kleine Absperrhähne verwendet werden und auf Tropfen eingestellt werden. Die zweite Möglichkeit ist bei Copepoden am besten anzuwenden, mit einer Tropfflasche zu füttern, weil die meisten Copepoden an der Wasseroberfläche zu finden sind und wenn man mit der Tropfflasche füttert, kommt natürlich durch die Nadel immer Luft in die Flasche und wirbelt sie durcheinander. Ausserdem können sie vom Kulturbehälter leicht abgesaugt werden.

Eines möchte ich noch erwähnen, die Zooplanktondichte (Copepoden oder Brachionus) muß sehr dicht sein, sonst wachsen die Mandarinbabys sehr langsam. Außerdem ist es besser, wenn es noch grünlich ist, also Phytoplankton sollte noch dabei sein, weil das Zooplankton sich noch weiter ernähren kann und somit auch vermehren kann. Erst mit Brachionus füttern, wenn sie die Größe von 3mm erreicht haben, weil darunter können sie die Brachien nicht fressen und das Wasser wäre dann sehr schnell von ihnen verseucht und dann muß man immer die Brachien absaugen, was eine zusätzliche Arbeit ist. Ich habe auch noch nie jemanden gesehen der ein ganzes Huhn ohne Hände sich auf einmal reinstopfen könnte.:-)) Die Dichte der Copepoden kann man ganz leicht kontrollieren indem man eine Taschenlampe von oben senkrecht in das Wasser hält und mit einer Lupe sind sie dann leicht ersichtlich. Ich hatte einige Versuche mit der Zucht von Copepoden gemacht und bin dann zum Schluß gekommen, daß die meiste Vermehrung von Copepoden bei Garnelenfleisch oder Fischfleisch, da sich dort sehr schnell Bakterien bilden und sie ja davon leben. Aber Vorsicht das Wasser ist dann schnell versaut (Verwesung), sodaß man dauernd Copepoden absaugen und mit Frischwasser auffüllen muß. Eine Vermehrung ist auch bei Salatblättern möglich (weniger Bakterien) also auch weniger Vermehrung, aber dafür versaut das Wasser nicht so schnell. Ich habe mich zum Schluß für die Fischfleischkost entschieden, da somit auch Omega3 Fettsäuren aufgenommen werden, Vitamin A und Vitamin D.

   
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