Zur Zucht sollten die Tiere am besten in einem übersichtlichen Becken (5 – 10 ltr.) ohne Dekoration bei 22 – 26 °C untergebracht werden.
Als Futter benötigen die Tiere eine mittlere Glasrose pro Tag, die am Anfang zur Eingewöhnung ruhig etwas „angematscht“ sein sollte.
Ein regelmäßiger Wasserwechsel sollte selbstverständlich sein. Geben Sie das gebrauchte Wasser von den Zuchttieren bitte nicht zurück in Ihr Aquarium.
Die Schnecken, welche mit ca. 4 – 4,5 cm ausgewachsen sind, erreichen mit knapp 2 cm die Geschlechtsreife. Zur Paarung winden sich die Tiere aneinander empor und legen dabei die hinter der Kopföffnung befindlichen Geschlechtsöffnungen aneinander. Da es sich bei den Tieren um Zwitter handelt, muss man sich über die Paarbildung keine Gedanken machen.
Wenn die Tiere an einer Scheibe sitzen, kann man ihnen die nahende Eiablage einfach ansehen. Die heranreifenden, weißlich schimmernden, Gelege wandern vom Schwanz bis zum Kopf, wo sie durch die Geschlechtsöffnung in Spiralen an die Scheibe oder die Wasseroberfläche abgelegt werden.
Die Gelege werden nun vorsichtig entfernt und zu je 2 – 3 in einem Glas mit ca. 100 ml sauberen Aquarienwasser aufbewahrt. Das Wasser sollte aller 2 – 3 Tage zu 50 % gewechselt werden.
Nach ca. 5 Tagen geben sie ca. 5 möglichst winzige Glasrosen in das Gefäß (es können auch Gewebeteile der Glasrosen sein - z.B. von der Fußscheibe). Die Größe der Glasrosen ist mit entscheidend für den Zuchterfolg.
Die Anwesenheit der kleinen Aiptasien ist nicht nur als Futter für die kleinen Schnecken von Bedeutung, sondern die Larven wandeln sich überhaupt erst in Anwesenheit von Glasrosen in kleine Schnecken um und stoßen dabei ihr Gehäuse ab.
Nach 8 – 10 Tagen schlüpfen die Larven aus den Gelegen. Oft schwimmen dann an der Wasseroberfläche die winzigen Schnecken und ihre leeren Häuser.
Wichtig ist es nun weiterhin Wasser zu wechseln, wobei Sie das Wasser vorsichtig absaugen sollten, um keine Larven oder Schnecken zu erwischen. Die winzigen Schnecken sammeln sich dann nach ein paar Tagen in Mengen um die kleinen Glasrosen, da Berghias die „Beute“ am liebsten in der Gruppe überwältigen.
Sobald Sie die ersten Schnecken mit dem bloßen Augeerkennen können, sollten Sie diese in ein größeres Gefäß setzen und können dementsprechend auch etwas größere Glasrosen füttern. Nach ca. 8 Wochen erreichen die ersten Jungschnecken die Geschlechtsreife.
Hier noch einige wichtige Hinweise:
- Die ersten Gelege der noch jungen Schnecken sindnoch nicht sehr ergiebig und damit auch die Ausbeute.
- Auch später variiert die Qualität der Gelege. Deshalb sollten Sie immer nur zwei oder drei Gelege in einem Glas aufbewahren und dafür mehrere Ansätze versuchen.
- Das Wasser für die Gelege sollte aus keinem Aquarium mit Berghias stammen, da das den Schlupferfolg beeinträchtigen könnte.
- Der Einsatz von Aktivkohle in Ihrem Aquarium kann die Erfolgsrate bei der Zucht zusätzlich erhöhen.
- Bevor Sie die Schnecken in das Hauptbecken entlassen, geben Sie am besten einen mit Glasrosen bewachsenen Stein zu den Tieren. Wenn diese auf dem Stein sitzen und sich an den Glasrosen zu schaffen machen,
können Sie die Tiere mit Stein vorsichtig ins Aquarium umsiedeln. - Um einzelne Dekostücke oder besonders befallene Korallenstöcke von Glasrosen zu befreien, hat es sich bewährt diese in einem kleinen getrennten Becken von den Schnecken säubern zu lassen.
Text und Bilder: Mrutzek Meeresaquaristik