Planaxis lineolatus
Diese Schnecke gehört zur Familie der Flachspindelschnecken (Planaxidae). Flachspindelschnecken sind häufig im Gezeitenbereich von Meeresküsten zu finden. Dort leben sie auf und unter Steinen. Als biologische Besonderheit haben Flachspindelschnecken eine Bruttasche im Fuß, aus der bei manchen Formen Larven (Veliger) und bei anderen sogar fertig entwickelte Jungtiere entlassen werden. Neben normaler geschlechtlicher Fortpflanzung bei der zwei Geschlechtspartner vorhanden sein müssen, kommt auch Jungfernzeugung (Pathenogenese), also die Erzeugung von Nachkommen ohne Kontakt zu Geschlechtspartnern vor.
Ein Hauptproblem bei der Zucht von Schnecken im Meerwasseraquarium sind die Pumpen und Abschäumer, die die im Plankton schwebenden Larven beschädigen oder töten. Die Entwicklung der Jungtiere in der Bruttasche bei den Flachspindelschnecken, ermöglicht es wahrscheinlich vielen Arten dieser Familie, sich auch in Meerwasseraquarium mit Stömungspumpen etc. erfolgreich fortzupflanzen.
Vermehrung:
Planaxis lineolatus vermehrt sich im Meerwasseraquarium ohne besondere Maßnahmen. Besonders bei der Haltung im Refugium mit geringerer Strömung und ohne Feinde, tauchen immer wieder Schübe von winzigen Jungtieren auf. Ob die von mir gehaltenen Tiere weit entwickelte Larven oder bereits fertig entwickelte Jungtiere aus der Bruttasche entlassen, wurde noch nicht beobachtet. Die Kleinsten bisher von mir mir beobachteten Schnecken waren Jungtiere, mit knapp unter 2mm Größe. Diese Jungschnecken wachsen in einigen Monaten heran (bis ca. 1,5cm) und sorgen selbst wieder für Nachwuchs. Mein Zuchtstamm geht auf eine einzige, aus dem persischen Golf stammende, importierte Schnecke zurück.
Ernährung:
Planaxis lineolatus frisst Schmieralgen und andere Algenbeläge, Fadenalgen werden kaum, Caulerpa wird nicht gefressen.
Sonstiges:
Eine ähnlich geformte, aber weniger hübsche und kontrastreich gefärbte Art der Flachspindelschnecken erreichte mich mit Lebendgestein von den Kanaren. Auch diese Art vermehrte sich (in einem Aquarium ohne Strömungspumpe) ohne besondere Maßnahmen.
(c) Text und Bilder Martin Reith
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