Hier stelle ich meinen Zuchtbericht zum ersten Versuch der Nachzucht von Amphiprion percula online. Dieser Versuch war eine spontane Entscheidung als unsere Amphiprion percula das erste mal Ihr Gelege 7 Tage lang pflegten. Die Chancen standen sehr groß dass sich daraus etwas machen lässt…
In unregelmäßigen Abständen laichen meinen beiden A. Percula ab. Meist wird das Gelege aber in den ersten paar Tagen wieder gefressen, oder der Percula Mann kümmert sich einfach nicht mehr darum und überlässt es damit den Garnelen.
Ende März, Anfang April 2009 kam es dann tatsächlich mal dazu dass die Eier bis zum Ende gepflegt wurden. Eigentlich wollte ich mich nicht um eine Nachzucht bemühen, aber meine Freundin meinte, komm lass es uns wenigstens mal versuchen. Allerdings hatte ich weder Phyto- und noch Zooplankton da um die Nachzucht zu ernähren. Diese habe ich dann schnell im Fachhandel bestellt und liefern lassen. Ich hatte aber bedenken dass die Mengen für die Zucht genügen, bzw. ich die Kulturen so schnell stabil hinbekomme dass sie genug Futter ergeben.
Am 05.04.2009 war es dann endlich soweit, nachdem wir 2-3 Tage nach dem abschlaten des Lichtes gespannt nach Larven gesucht hatten. Es waren ungefähr 1,5 mm große silber leuchtende Larven die immer Richtung Licht schwimmen. Das macht das Abschöpfen recht einfach, und wir versuchten so viel Larven wie möglich mit Kescher und Schüssel einzufangen ohne dass Sie an Luft kommen. Wir hatten im eigens dafür eingerichteten Becken etwa 60-80 Larven der A. Percula Nachzucht schwimmen. Recht schnell musste ich feststellen dass meine Plankton Kulturen grad mal so ausreichen werden. In den ersten 4 Tagen gab es viele Verluste beim Nachwuchs, sodass ab dem 4. Tag nur noch 4 Tiere übrig blieben. Wir hatten uns sehr ausgiebig mit der Pflege beschäftigt, jeden Tag mindesten 75% des Wasser durch frisches Wasser aus dem großen Becken ersetzt, und alle 2-3 Stunden bekamen die kleinen etwas zu fressen. Ein Heizstab hielt die Temperatur auf etwa 27 °C. Hat aber leider alles nichts genützt.
Die 4 Tiere die die ersten 4 Tage überlebten haben dann die weitere Zucht unbeschadet überstanden. Ab dem 7 Tag etwas bekamen Sie frisch geschlüpfte Artemia Naupelinen zu den Brachionus dazu, und fingen auch sehr schnell an diese als Nahrung anzunehmen. Sie wuchsen insgesamt gesehen allerdings ziemlich langsam. Nach etwa 14 Tagen konnte man die beginnende Metamorphose zum Fisch beobachten. Sie bekamen immer mehr Farbe, hellorange, und langsam konnte man die für sie typischen Brust- und Bauchflossen erkennen.
Nach etwa 3 Wochen wurden die kleinen etwas aggressiv unter einander was scheinbar auch dazu führte dass zumindest 2 Nachzuchten weniger Nahrung zu sich nehmen konnten da diese Ihr Wachstum einstellten. Um den kleinen Rückzugsmöglichkeiten zu bieten habe ich eine Hand voll grüner Drahtalgen in das Becken gegeben. Darin hielten sich die kleinen A. Percula jedoch nicht auf, und hielten sich am liebsten am Heizstab auf. Langsam entwickelt sich zudem Zeitpunkt auch die typische schaukelnde Bewegung wie es die großen Eltern zeigten.
Nach etwa 4 Wochen habe ich versucht neben den immer noch gefütterten frischen Artemias zusätzlich Ersatzfutter in Form von winzig klein gerieben Flocken zu füttern. Allerdings wurde das Futter nicht angenommen und so blieb ich weiter bei frischen Artemias und mischte hin und wieder gefrorene Cyclops, Lobstereier und Rotes Plankton darunter was dann nach und auch aufgenommen wurde. Die Fütterung mit Artemias wurde damit dann langsam eingestellt.
In etwa zu der selben Zeit teilte sich im großen Becken eine meiner E. Quadricolor und es entwickelte sich eine kleine Kupferanemone welche sich leicht aus dem Becken entfernen ließ. Diese habe ich dann in das Aufzuchtbecken mit den A. Percula geben. Es hat keine 2 Stunden angedauert bis die Anemone von den Nachzuchten bewohnt wurde. Oft liest man dass Anemonen-Fisch-Nachzuchten nicht in Symbiose mit Anemonen gehen. Das scheint wohl nicht ganz so zuzutreffen.
8 Wochen blieben die kleinen im Aufzuchtbecken, dass bis dahin ziemlich steril und sauber gehalten wurde. Die beiden größeren Nachzuchten habe ich dann in mein Nano Becken überführt, damit die beiden unterdrückten langsam an Masse zulegen. Dies gelang aber nur sehr schwer da die zumindest soweit man es beobachten konnte nicht aktiv futter aufnahmen. Daher fingen wir wieder an frische Artemias zu züchten und zu füttern was dann langsam dafür sorgte dass die kleinen wuchsen.
Nach weiteren 4 Wochen sollten diese zu den anderen beiden in das Nano umziehen. Allerdings waren diese da nicht geduldend und massiv von den beiden Geschwistern bekämpft. Daher mussten wir sie wieder in Ihr Aufzuchtbecken geben und installierten wenig später ein eigenes Nano für die restlichen Beiden.
Mittlerweile sind alle 4 in etwa gleich groß und sind sehr Fit und Agil und fressen jegliches Futter das man Ihnen anbietet. Lustiger weise, obwohl eine E. Quadricolor in den Becken ist, kuscheln alle 4 Nachzuchten nun lieber ein einer Euphilia. Das könnte evtl. daran lieben, sicher bin ich mir da aber nicht, dass die A. Percula einen Platz mit guter Aussicht bevorzugen. Die Euphilia befindet sich im oberen ¼ des Beckens, die Quadricolor ist in beiden Fällen im unteren 1/4 angesiedelt.
Text und Bilder: Christian Angermeier